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erich pick

Jeu de la trace ou de la différance qui n'a pas de sens et qui n'est pas. Qui n'appartient pas. Nulle maintenance, mais nulle profondeur pour cet échiquier sans fond où l'être est mis en jeu. (2014)

Ausstellungsansicht

Der Künstler Reinhold Engberding lud Kolleg_innen aus aller Welt ein, vier Bögen von 60 Jahre alten Beständen von Stenoschreibheften zu gestalten.

Stenographie gilt heute als veraltestes Medium, wird jedoch weiterhin verwendet, um ›unmittelbar‹ Mitschriften zu erstellen. Dazu werden gebräuchliche Schriften verkürzt durch Vereinfachung der Buchstaben, durch Weglassen von Vokalen und durch Abkürzung von ganzen Wörtern zu einem Schriftzeichen, um das Schreiben zu beschleunigen.

Für meine Arbeit »Jeu de la trace ou de la différance qui n'a pas de sens et qui n'est pas. Qui n'appartient pas. Nulle maintenance, mais nulle profondeur pour cet échiquier sans fond où l'être est mis en jeu.« (»Das Spiel der Spur oder der différance, die keinen Sinn hat und die nicht ist. Die nicht angehört. Keine Jetztheit, keine Tiefe für dieses bodenlose Schachbrett, auf dem das Sein ins Spiel gebracht ist.«) benutze ich eine französische, geometrische Stenoschrift, um ein Zitat Jacques Derridas aus seinem Text Die Différance als ausgeschnittenes ›Schnittmuster‹ aus Stenopapier wiederzugeben. Derridas Text behandelt die ständige Verschiebung der Bedeutung von Zeichen und stellt die Unmittelbarkeit jeglicher Schrift sowie von gesprochener Sprache in Frage.
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Cadres Foucaultiens (2011)

Ausstellungsansicht

Die Arbeit Cadres Foucaultiens geht aus von der französischen Erstveröffentlichung des Vortrags „Andere Räume“ von Michel Foucault. Der Artikel, erschienen 1984 in der in der Zeitschrift Architecture Mouvement Continuité, wurde im internationalen Diskurs der Architektur und der Kunst bereitwillig aufgenommen und war auch zu einem bestimmten Zeitpunkt für mich sehr wichtig. Ausgehend von Foucaults Text wurde vor allem der Begriff Heterotopie diskutiert, welche eine realisierte Utopie bezeichnet.

Neben meiner Anerkennung für Foucaults Analyse von strukturell vernetzten Räumen gesellte sich jedoch auch immer ein Unbehagen, weil ich das Raumverständnis Foucaults zu funktionalistisch empfand und weil mir damit die Möglichkeiten des Aushandelns von Strukturen zwischen Subjekten, deren möglichen Verschiebungen, unterbelichtet erschienen. Ich empfand die Rahmungen durch die Beschreibung von Heterotopien, die Foucault setzte, als zu stark und damit doch noch zu unbeweglich, so dass der Wunsch entstand, den Text zu abschwächen und ihm damit Spielraum zu verschaffen.
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Floating Volumes #1 — #3 (2010/2011)

Cover des Katalogs.

Stadt und Identität in der künstlerischen Forschung – in Hamburg und Istanbul Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe kuratiert von Emine Ĺžahinaz Akalın, Nancy Atakan und Erich Pick

Die Stadt ist ein sozialer Raum, der durch Erzählungen und Visionen konstruiert wird. Träger von tradierten Erzählungen sind Straßen, Orte, Viertel, Organisationen. Leerstände, Brachflächen, aber auch Wohngebiete sozial schwächerer Schichten werden zu Projektionsflächen für Visionen, Utopien und Dystopien. Durch Tagespresse und Blogs, Reiseführer und Google Panoramio, Fernsehen und andere Medien wird auf bestimmte Träger und Geschichten verwiesen und damit ausgewählte Visionen befördert. Dadurch werden Darstellungen und Räume produziert.
Die Adressaten dieser Geschichten und Visionen reproduzieren jedoch nicht nur die vorgegebenen Lesarten, sondern schreiben sich mit ihrer eigenen Subjektivität in diese ein.
Unser Ziel ist es, mit künstlerischen Mitteln zu zeigen, wie solche Erzählungen und projektiven Entwürfe erzeugt und subjektive Verschiebungen eingefügt werden können. Ebenso möchten wir hierin Identitätszuschreibungen erforschen und darstellen.
Das Projekt umfasste bisher die Ausstellungen Floating Volumes #1 bis #3 in Istanbul sowie in Hamburg und basierte auf einem Austausch mit 21 Hamburger und Istanbuler KünstlerInnen. Es umfasste darüber hinaus, jeweils in Hamburg und Istanbul, und weitere Abendveranstaltungen mit Filmen und anschließenden Diskussionen sowie Vorträge in der Kräuterküche.

Weitere Informationen: Floating Volumes @ FRISE
Katalog bestellen: Textem
Umgedrehter Eckenpisser (2009)
20 x 10 x 10 cm und 70 x 180 x 0,2 cm, Kunststoff

Installationsansicht.

Es gibt zwei Ausgangspunkte zur Entwicklung dieser Arbeit: Erstens, dass Gebäudehüllen bestimmter historischer, biomorph und organisch geformter Architekturen weiblich konnotiert sind, z.B. als Uterus. Die darin unterstellte Weiblichkeit bleibt jedoch einer männlichen Logik unterworfen. Dabei könnte — der Philosophin Luce Irigaray folgend —, bei einer solchen Architektur von einem umgestülpten Phallus gesprochen werden.
Zweitens sollte die Arbeit eine gängige künstlerische und kuratorische Praxis thematisieren: Es wird ein mediales und inhaltliches Feld abgesteckt, um eine künstlerische Position zu behaupten und markieren, die das Potenzial zum Erfolg hat. Sich dieser Praxis zu entziehen, ist aufgrund verschiedenster materieller und symbolischer Ökonomien nur schwer zu realisieren, wenn nicht unmöglich.
Nicht zuletzt aber ist es interessant fĂĽr mich, wie die Arbeit in andere Ausstellungssituationen auftauchen und sich in diese einbringen kann. Dabei hoffe ich auf unerwartete Konstellationen und Ăśberraschungen.
Anordnungen Raum geben (2008)

Plakat zum Ausstellungsprogramm.

Die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe im FRISE zeigt künstlerische Positionen, die sich mit Architektur und Stadt als Medium der Kommunikation, ihrer Möglichkeiten zur Aneignung und Umwidmung auseinandersetzen. Für die Fokussierung der Reihe auf das Themenfeld Architektur und Stadt waren zunächst Diskussionen über Modelle wie ‚wachsende Stadt’ oder ‚kreative Stadt’ ein Ausgangspunkt. Die eingeladenen künstlerischen Positionen reflektieren jedoch nicht bestimmte Diskussionen zu einzelnen Stadtentwicklungen, sondern versuchen ausgehend von konkreten Architekturen und Städten allgemeine Bedingungen der Produktion von Räumen sichtbar zu machen. Die Veranstaltungen umfassen zwei Ausstellungen sowie sechs weitere Abende mit Präsentationen und Filmen. Beiträge von: Jörg Adolph, Arne Bunk, Ania Corcilius, Marie-Luise Heuser, Moira Hille, Volko Kamensky, Andrea Knobloch, LIGNA, Nicole Messenlehner, Julia Münz, Erich Pick, Annika Unterburg, Kathrin Wildner. Zusammengestellt von Arne Bunk and Erich Pick.
Agenda.
Mögliche Ereignisse (2007/2008)

KünstlerInnengespräch zur Ausstellung Politische Ereignisse.

KĂĽnstlerische Leitung der Galerie der HFBK Hamburg
Dem Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm lagen Betrachtungen zur aktuellen Entwicklung eines Ausstellungsbetriebs zugrunde, der sich zunehmend zu einer sich an Maßstäben der Eventkultur orientierenden Kunst des Spektakels entwickelt. In Anlehnung an Derridas theoretische Ausführungen zum »Ereignis« wurden KünstlerInnen eingeladen, eine experimentelle Auseinandersetzung mit Begriffen wie Planung, Zielsetzung und Ausführung zu erarbeiten, und zwar unter expliziter Berücksichtigung ihrer eigenen Perspektive als KünstlerIn, das heißt als einer im Kunstbetrieb involvierten Figur.
Neben diesen Prozessen wurden Aspekte der Präsentation ebenso thematisiert wie die spezifische Raumsituation und der Kontext der Galerie. Bei den jeweiligen Ausstellungen wurden verschiedene thematische Schwerpunkte gesetzt.
Archiv der Veranstaltungen. Katalog der Galerie (2,5 MB)
Theorie und spekulative Praxis (2006)

Installation und Veranstaltungsort im Kunstverein Hannover. Im Hintergrund Bilder von Lena Schmidt.
Eine Drehbühne auf einer Rasenfläche diente als Spielort für Konzerte, Vorträge, Performances und Film-Screenings. Drehbühne und Rasenfläche wurden zusammen mit der KünstlerInnengruppe Busy-Beaver realisiert.

Eine Veranstaltungsreihe zur Ausstellung plattform #3, Kunstverein Hannover, 2.11.2006 bis 6.11.2006.
FĂĽr die plattform#3 im Kunstverein Hannover konzipierten und moderierten Max Hinderer und ich eine Vortragsreihe zur wechselseitigen Bedingung zwischen Theorie bzw. wissenschaftlicher Forschung und Praxis in der bildenden Kunst. Hierbei nahm als Ausgangspunkt der Begriff der Spekulation eine zentrale Rolle ein: Mittels der Figurationen, die die Begriffe »Spekulation« und »Spekulant« zulassen, sollte im Feld der Kunst das Verhältnis von Wissen und dessen (unbewussten) Voraussetzungen zum Handelnden und Sprechenden untersucht werden. Jeder Text, jede kĂĽnstlerische Handlung, jede Formulierung von Wissen verfolgt nicht nur eine einzige, bestimmte Logik, sondern konstituiert sich immer in der wechselseitigen Bedingung von interpretatorischer und ökonomischer Spekulation.
Die Beiträge von Frank Hesse, Hanne Loreck, Katrin Mayer, Julian Rohrhuber, Tim Stüttgen und Renate Wieser umfassten u.a. Konzerte, Vorträge, Performances und Film. Exposé
Wenn sonst nichts klappt: Wiederholung wiederholen (2005)

Buchcover ‘Wiederholung wiederholen‘

Ein Buch ĂĽber den Topos der Wiederholung in Kunst, Popkultur, Film, Musik, Alltag, Theorie und Praxis.
Sabeth Buchmann, Alexander Mayer, Karolin Meunier, Stefan Moos, Erich Pick, Martina Rapedius, Thomas Rindfleisch, Mirjam Thomann, Sabin TĂĽnschel (Hg.)
Reihe polypen, verlag b_books und materialverlag, 2005.

Der Sammelband ist das Ergebnis einer Seminarreihe (2002 – 2003) an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, der von Sabeth Buchmann, Stephan Dillemuth und Gunter Reski im Februar 2003 organisierten Tagung „Wiederholung wiederholt“ sowie einer zweijährigen Zusammenarbeit, die sich im Anschluss an das Seminar formiert hat.
Der Begriff der Wiederholung steht bei allem theoretischen Gewicht auch für Obsessives und Humoristisches. Wird das Paradigma der Wiederholung seit Jahrzehnten von Seiten der Avantgardekunst wie auch der Musik befragt, um traditionell herrschende Gegensätze von Original und Kopie, Echtheit und Fake zu problematisieren, hat es sich in anderen Bereichen der (Pop-)Kultur zu einer gebrochen-hedonistischen Geste entwickelt, die die Schönheit des Seriellen und Repetitiven kultiviert. So unterschiedlich die hier besprochenen und gezeigten Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Popkultur, Film, Musik, Alltag, Theorie und Praxis sind, gemeinsam ist ihnen, dass sie die klassischen Kategorien von Identität und Subjektivität in je spezifischer Weise fokussieren und unterminieren.
In ihrer Zusammenstellung vermögen die Buchbeiträge zu zeigen, dass der Topos der Wiederholung nur bedingt mit spezifischen (avantgardistischen) Ästhetiken und/oder (postmodernen) Theorieströmungen identifiziert werden kann: Vielmehr kann deutlich werden, dass es sich hierbei um ein grundlegendes Modell handelt, welches nicht nur heterogene, sondern auch konkurrierende, sich gegenseitig ausschließende Interpretationen und Anwendungen erfahren hat.
Mit Beiträgen u.a. von:
Katja Diefenbach, Juliane Rebentisch, Josephine Pryde, Eran Schaerf, Diedrich Diederichsen, Gunter Reski, Tabea Metzel, Stephan Dillemuth, Stephan Geene, Judith Hopf

Eigene Beiträge: ein künstlerisch-wissenschaftliches Glossar über Sampling in der Musik und in der bildenden Kunst (zusammen mit Alexander Mayer) sowie die Musik-CD.
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Kunst und Arbeit (2005)

Filmstill aus einem Film zur Filmreihe ‘Schöne Arbeit gibt es ĂĽberall, wo wir nicht sind‘

Welche Bilder hat das Kino zum sich verändernden Begriff Arbeit zu zeigen? Anhand von unterschiedlichen inhaltlichen und ästhetischen Beispielen des Gegenwartskinos wollten wir diese Bilder im Vergleich zu historischen Filmen untersuchen.

Das Projekt Kunst und Arbeit umfasste eine Filmreihe zum Thema ‚Darstellung und Bilder von Arbeit im Film’ – moderiert von Erich Pick, Erk Schilder und Anja Steidinger – und eine Podiumsdiskussion ‚Kunstproduktion im Postfordismus: Notwendigkeit einer Revision der Kategorien und Dispositive?’ mit Michaela Ott, Gerburg Treusch-Dieter, Hanne Loreck, moderiert von Erich Pick und Erk Schilder (im Rahmen der Veranstaltungsreihe Querdurch der HFBK Hamburg).
Beide Veranstaltungen fanden im Zusammenhang mit dem Euromayday 2005 statt.

Zur Veranstaltungsreihe Querdurch ist eine Publikation des materialverlages in Vorbereitung, in der die Beiträge der Podiumsdiskussion enthalten sein werden.